Der im Programm angezeigte HbA1c-Näherungswert ist natürlich wie schon im Kapitel 1.3 „Verbesserung der Blutzucker-Einstellung mit SiDiary“ beschrieben, nur bedingt mit einem im Labor gemessenen Wert vergleichbar: Der Programmwert beruht im Grunde auf einer Umrechnungsformel auf dem statistischen Mittelwert des Blutzuckers, der HbA1c-Wert im Labor ist eine echte Messung!
Das heißt, dass der Näherungswert natürlich nur so gut ist, wie das Datenmaterial, auf dem er beruht! Hier ist es vor allem wichtig, dass möglichst alle relevanten Blutzuckerdaten eingetragen sind (d.h. nicht nur Postprandial-Werte oder nur Nüchtern-Werte) und – wenn man den Programmwert wirklich mit dem seines Labors vergleichen will – dass der Zeitraum, für den die Berechnungen angestellt werden möglichst dem entspricht, für den der Laborwert Aussagekraft hat. Ganz grob sollte ein HbA1c-Wert für einen rückwirkenden Zeitraum von 6-8 Wochen aussagefähig sein.
Daraus sieht man, dass wenn man im Programm einen Zeitraum von nur 2 Wochen einstellt der dann ausgewiesene HbA1c-Näherungswert niemals dem Laborwert entsprechen kann. Vielmehr ist die Aussagekraft so zu sehen, dass wenn die eingeschränkten, gefilterten Werte repräsentativ für den vollen Labor-HbA1c-Zeitraum wären, dass dann wieder eine Vergleichbarkeit gegeben ist.
Bei Vergleichen von HbA1c-Angaben ist es zusätzlich wichtig, den Referenzbereich des bestimmenden Labors zu kennen. Da es bislang keine einheitliche Vergleichsbasis gibt, kann ein im Labor A bestimmter HbA1c-Wert deutlich von einem im Labor B bestimmten Wert (aus der gleichen Blutprobe) abweichen!
Um Werte aus anderen Labors vergleichen zu können brauchen Sie zusätzlich auch immer die Angaben zum Referenzbereich Ihres Labors: Dieser Bereich gibt an, in welchem Bereich ein normnaher HbA1c-Wert bei der verwendeten Bestimmungsmethode liegen kann, z.B. 3,5-5,4.
Wegen dieser Vergleichsproblematik sollten Sie grundsätzlich nie den absoluten Werten des errechneten HbA1c-Wertes übergroße Bedeutung beimessen! Wenn der Programm-Näherungswert in Vergleichen mit Ihrem Labor immer niedriger sein sollte als der gemessene Laborwert, kann man davon ausgehen, dass ein von SiDiary angezeigter Wert von beispielsweise 7,5% noch um so mehr ein Alarmsignal sein sollte, als dass ja der Laborwert wahrscheinlich noch höher ist.
Umgekehrt: Wenn man feststellt, dass der Näherungswert des Programms tendenziell höher als der seines Labors liegt, kann man sich bei einem Programmwert von beispielsweise 6,0 auch umso mehr freuen, als dass ja der Laborwert dann tendenziell sogar noch besser, niedriger liegt.
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